«Kurt Thut – Protagonist der Schweizer Wohnkultur»
Vor einigen Jahren begannen Joan Billing und Samuel Eberli – die Gründer von Design+Design – damit, verlorene Schätze der Schweizer Designgeschichte zu bergen. Seitdem haben sie verschiedene Archive und Nachlässe von in Vergessenheit geratenen Protagonisten der Schweizer Designkultur erstmalig zusammengetragen, systematisch erforscht und mit sorgfältig aufgearbeiteten Publikationen und Ausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese Schnittstelle zwischen Forschung, Analyse und Vermittlung ermöglicht es, die von Design+Design gewonnenen Ergebnisse nicht nur theoretisch zu präsentieren, sondern in einer breiteren Öffentlichkeit zu diskutieren, Wissenslücken zwischen Fachspezialisten, Institutionen, Designinteressierten und Museen zu schliessen sowie die Vernetzung zu fördern. Inzwischen ist eine Wissensplattform über Design mit einem spannenden und grossen Netzwerk aus Fachspezialisten und die Reihe «Protagonisten der Schweizer Wohnkultur» entstanden. Ziel ist es, die verschiedenen Wissensbestände und Nachlässe zusammenzubringen, nicht nur um das Wissen langfristig zu sichern, sondern auch um das Schweizer Design als Kulturgut und kulturelles Erbe einschätz- und definierbar zu machen. Im Rahmen der Reihe wurden bisher folgende Designer vorgestellt: Hans Eichenberger, Hans Bellmann, Klaus Vogt, Alfred Altherr junior, Werner Max Moser und Jacob Müller.
Im November 2017 folgt nun der Schweizer Designer, Architekt und Produzent Kurt Thut. Design+Design hat sein vielseitiges Werk, das bisher nur dem Fachpublikum bekannt war, umfassend aufgearbeitet und wird es einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren. Dies wird mit einer Publikation und einer Ausstellung im November 2017 umgesetzt, um das Wissen und die Erkenntnisse für alle erlebbar zu machen. Die Publikation erscheint im Verlag Scheidegger&Spiess.
In der Reihe bereits erschienen: www.hanseichenberger.ch www.hansbellmann.ch www.klausvogt.ch www.alfredaltherr.chKurt Thut (1931– 2011) vereint als Architekt, Möbelentwerfer und Produzent verschiedene Aspekte der Schweizer Wohnkultur. Sein Werdegang beginnt Kurt Thut mit einer Schreinerlehre. Darauf folgt ein Studium in der Innenausbauklasse an der Kunstgewerbeschule Zürich bei Willy Guhl, Hans Bellmann und Johannes Itten, die ihn prägen. Nach dem Abschluss des Studiums arbeitet er als Assistent bei Hans Fischli, Architekt und Direktor an der Kunstgewerbeschule Zürich. Als Architekt wird er von Mies van der Rohe beeinflusst und entwirft seine ersten Häuser nach dessen Entwurfshaltung. Als Gestalter verfolgt er als dritter Designer im Bund der «Swiss Design» Kollektion und während 47 Jahre einen puristischen und ökologischen Entwurfsansatz. Als Produzent gelingt ihm, gemäss diesen Prinzipien, mit neuen Materialien zu experimentieren. Das Unternehmen Thut Möbel erhält 2009 den Grand Prix Design Schweiz.
Design+Design ist während eines Monats mit der monografischen Ausstellung «Kurt Thut– Protagonist der Schweizer Wohnkultur» im Architekturforum Zürich zu Gast. Als Entwerfer und Produzent von Holz- und Metallmöbeln sowie als Architekt repräsentiert Kurt Thut ein halbes Jahrhundert Schweizer Designgeschichte. Thematische Schwerpunkte der von Design+Design entwickelten und inszenierten Ausstellung und des dazugehörigen Rahmenprogrammes sind die von Kurt Thut in den 1950er- bis 1990er-Jahren entworfenen und hergestellten Möbel und Häuser. Ein puristischer, innovativer und ökologischer Ansatz zieht wie ein roter Faden durch sein Werk, der von zahlreichen Begegnungen mit Persönlichkeiten des Schweizer Designs mitgeprägt ist: Willy Guhl, Hans Bellmann, Hans Fischli, Max Bill sind nur einige davon. Zu einer wichtigen Station seiner Anfänge gehört sicherlich die Mitgründung des «Swiss Design» Kollektives, zu welchem auch Teo Jakob, Alfred Hablützel, Robert Haussmann und Hans Eichenberger gehörten. Sie blieben ein Leben lang Wegbegleiter und Freunde.
Mit 250 CHF werde ich Gönner der Ausstellung. Sehr gerne laden wir Sie und eine Begleitperson an die Vernissage ein, wo wir Ihnen die frisch gedruckte Publikation «Kurt Thut – Protagonist der Schweizer Wohnkultur» persönlich überreichen und bei einem Apéro auf das Schweizer Designerbe anstossen. Des Weiteren werden Sie in der Ausstellung auf der Dankestafel namentlich erwähnt.
Gerne werde ich ein Gönner : Info@designunddesign.ch
Neben der Buch- und Ausstellungsvernissage finden mehrere interessante Themenabende, Sonntagsmatinees und Führungen statt. Namhafte Referenten, Fachspezialisten und Wegbegleiter Kurt Thuts thematisieren die einzelnen Aspekte seines Schaffens und Werkes. Dieses spannende und interessante Format gewann in den letzten Jahren zunehmend an Beliebtheit, da es die einmalige Gelegenheit bietet, direkt und konzentriert gelebte Schweizer Designgeschichte vermittelt zu bekommen. Dadurch ergibt sich ein reger Austausch, wie auch die spannende Möglichkeit, ein Stück Designgeschichte persönlich kennenzulernen.
Die umfangreiche Monografie ist dem Schweizer Architekten, Designer, Innenarchitekten und Produzent Kurt Thut (1931 – 2011) – einer zentralen Figur der Schweizer Designgeschichte – gewidmet. Die von Design+Design kuratierte Publikation enthält eine Kombination von Fachtexten, Interviews und essayistischen Beiträgen und behandelt Themen wie Möbelentwurf, Innenarchitektur und Architektur sowie dessen design- und kulturgeschichtliche Relevanz in der Schweiz. Die Texte sind von zahlreichen objektbezogenen Abbildungen begleitet, von denen ein grosser Teil neu erstellt wurde und die auch Detailstudien der Originalmöbel enthalten. Mit Beiträgen u.a. von Arthur Rüegg, Claude Lichtenstein, Meret Ernst, Juho Nyberg, Renate Menzi, Michael Hanak, Judith Raeber, Stefan Zwicky, Joan Billing und Samuel Eberli. Wir freuen uns, dass die Publikation am 8. November im renommierten Verlag Scheidegger & Spiess erscheinen wird.
Joan Billing konnte als Abgängerin der heutigen Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel mehrere Grossprojekte realisieren. Ihre Diplomarbeit wurde vom ADC Art Directors Club der Schweiz in der Kategorie «Publikationen» mit Gold ausgezeichnet. Nach dem Gewinn einer internationalen Ausschreibung entwarf sie die Bekleidung für sämtliche offiziellen Mitarbeitenden der Expo 02. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie mit Lidewij Edelkoort zusammen, der weltweit wichtigsten Trendforscherin. Sie schreibt Artikel über Design und Gesellschaftsentwicklungen, gibt Module an verschiedenen Fachhochschulen und fungiert seit mehreren Jahren als Expertin von Bachelor- und Masterarbeiten.
Samuel Eberli studierte an der ETH Zürich Architektur und schloss mit seinem Diplom bei Prof. Dr. Arthur Rüegg ab. Anschliessend wirkte er im Institut für Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH (gta) bei der Umsetzung von Ausstellungen zur Kultur- und Architekturgeschichte mit. 2002–2007 arbeitete Samuel Eberli im Architekturbüro Stefan Zwicky, unter anderem als Projektleiter der internationalen Möbelausstellung «neue räume 05» in Zürich. Seit 2007 wohnt und arbeitet er in Baden.
Design+Design, gegründet am 17. Juli 2007 in Baden von Joan Billing und Samuel Eberli, vermittelt und fördert das Wissen, die Erfahrung und die Kontakte rund um die Bereiche des innovativen und nachhaltigen Designs. Der Zweck von Design+Design liegt in der Förderung von Wissen und Kultur rund um Design und Architektur. Mit der Entwicklung, Herstellung und Durchführung von Ausstellungen und Publikationen setzt sich Design+Design konsequent für die Erhaltung von Design als Kulturgut ein und will damit auf das Erbe des Schweizer Designs aufmerksam machen. www.designunddesign.ch
Design+Design Postfach 1417 Bruggerstrasse 37 CH – 5400 Baden T 079 422 22 90 info@designunddesign.ch